Sehr geehrter Herr Bundesminister Özdemir,
sehr geehrter Herr Ministerpräsident Kretschmann,
sehr geehrte Frau Ministerin Schopper,
als wir gestern lasen, dass die AfD Europas größte Bildungsmesse nutzt, um in der heißesten Phase des Bundestagswahlkampfes als Hauptaussteller für sich zu werben, waren wir buchstäblich sprachlos. Da bis zu 100.000 Menschen, die meisten davon Lehrkräfte und Kita-Fachkräfte, auf der didacta, die übernächste Woche in Stuttgart stattfindet, erwartet werden, machen wir uns berechtigte Sorgen um unser Land.
Was für ein Signal wird dadurch ausgesandt? Auch ins europäische Ausland?
Die AfD, welche schon letzte Woche im Bundestag durch den Kanzlerkandidaten der CDU die Möglichkeit bekam, sich als „normale demokratische Partei“ darzustellen, bekommt jetzt auch Zutritt zum sensibelsten Bereich einer Gesellschaft.
Wenn man eine Gesellschaft nach seiner Vorstellung formen möchte, muss man bei der Bildung und Frühförderung ansetzen.
Sehr geehrter Herr Kretschmann, Sie waren Lehrer, also wissen Sie das am besten. Deshalb wenden wir uns auch explizit an Sie, zumal die didacta in Baden-Württemberg stattfindet.
„Eine Messe ist keine Zensurbehörde“, so heißt es lapidar aus Reihen der Veranstalter.
Die Teilnehmer der didacta sind alphabetisch sortiert, so dass die „Alternative für Deutschland, Landesverband Baden-Württemberg“, Zusatz: „Hauptaussteller“ ganz vorne erscheint.
Was macht eine Partei, zumal eine, die vom Verfassungsschutz offiziell als „rechtsextremer Verdachtsfall“ geführt wird, auf Europas größter Bildungsmesse?
Wenn der Veranstalter das zulässt, müssen wir das noch lange nicht tun.
„Die didacta steht mit dem diesjährigen Leitthema Demokratiebildung für ein demokratisches, vielfältiges und tolerantes Miteinander“
Besonders Sie ALLE, welche die Verantwortung für unser Bundesland und unsere Bundesrepublik tragen, haben Einfluss auf Ihre Ministerien und heruntergebrochen auf Bildungsträger der gesamten Republik. Bitte nutzen Sie diesen Einfluss!
Wenn Bildungsträger der didacta fernbleiben, verfehlt die AfD ihr Ziel.
In die Köpfe, auch besonders der Jüngsten, darf das Gedankengut der AfD nicht eingepflanzt werden, denn dann gibt es bald kein „demokratisches, vielfältiges und tolerantes Miteinander mehr“.
Bis zur Eröffnung der didacta am 11.02.2025 sind noch acht Tage Zeit, um zu reagieren. Bitte tun Sie das! Wir, die OMAS GEGEN RECHTS in DEUTSCHLAND und der Verein OMAS GEGEN RECHTS DEUTSCHLAND e.V., haben mehr als 40.000 Mitglieder und somit auch Wählerinnen und Wähler. Unsere Sorge gilt unseren Enkelkindern, welche nicht von der AfD indoktriniert werden dürfen.
Mit besten Grüßen
Der Vorstand